2. Schutz vor Rajîm (dem Verfluchten) finden

Es vergingen für die Hebräer viele Jahrhunderte bis zur Geburt von Maryam. Dem Koran zufolge sagte ihre Mutter nach ihrer Geburt: „Ich habe sie Maryam genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommen unter Deinen Schutz vor dem Rajîm (dem gesteinigten Dämon)“ (Sure Die Sippe Imrans 3:36b). Die Kirche erklärt sogar, dass Maryam seit ihrer Empfängnis vor dämonischen Einflüssen bewahrt war. Die Unbefleckte Empfängnis wurde Maria gewährt „auf Grund einer besonderen Gnade und eines besondern Vorzuges im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes Jesu Christus, des Erlösers der Menschheit“ (1). Mit anderen Worten: Die Kraft, die Maryam aus dem Griff des Rajîm befreit hat, kommt von ‘Issa Al Massih, und er, Jesus (‘Issa), ist es auch, der jeden Menschen von dem verfluchten Dämon befreit. Dies ist, was er sagte:

„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger! Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen! Und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:31-32).

„Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde!        
Und der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus! 
Nur der Sohn bleibt für immer dort!    
Wenn er euch also frei macht, werdet ihr wirklich freie Söhne sein!“ (Johannes 8:34-36)
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Diese Freiheit ist die eines Sohnes, der weiss, wonach er sein Handeln ausrichten muss, und der aus dem Reichtum des Vaterhauses schöpft. Und von demjenigen, von dem Jesus (‘Issa) uns befreien will, dem Satan (Shaytan), spricht er folgendermassen:

„Er war ein Mörder von Anfang an,      
Und er steht nicht aufrecht in der Wahrheit!  
Denn in ihm ist keine Wahrheit; Und wenn er lügt, sagt er das, was aus seiner eigenen Tiefe kommt! Denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge!“ (Johannes 8:44)
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Shaytan ist der Vater der Lüge, er tötet den Menschen. Durch unsere Vereinigung mit Christus Al Massih (in der Taufe) wird Shaytan vertrieben und wir können unsere Ausrichtung auf das Böse überwinden. Das Heil ist eine Gnade, die unser Innerstes berührt, aber die Gnade erfordert unsere Mitarbeit und unser Durchhaltevermögen (2), und wir müssen uns weiterhin bemühen, an dieser Gnade festzuhalten und ihr treu zu sein.

Bevor ich dieses Kapitel schliesse, möchte ich eine schöne Erinnerung aufgreifen. In Ägypten, in Zeitoun (einem Vorort von Kairo), sahen viele Muslime (bis zu 250.000!) am 2. April 1968, einem Dienstagabend, und in den darauf folgenden 14 Monaten, wie Maryam auf der Kuppel einer der Heiligen Familie geweihten Kirche erschien. Den Erscheinungen gingen Lichtphänomene und der Geruch von Weihrauch voraus. Maryam beugte sich zu der Menge hinunter, lächelte und segnete sie mit einem Olivenzweig. Manchmal kniete sie vor dem Kreuz auf der Kuppel. Sie erschien mit offenen Armen oder mit gefalteten Händen, wie 1830 in der Rue du Bac in Paris oder 1858 in Lourdes. In Lourdes gab Maryam ihren Namen preis: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“. Ja, Maryam, die Reinste, „die Unbefleckte Empfängnis“, nimmt an unserer Wiedergeburt teil, in der wir von dem verfluchten Rajîm befreit werden und so zu freien Söhnen werden können!

 

(1) Papst Pius IX, Bulla Ineffabilis Deus (1854).

(2) Vgl. insbesondere Kapitel 10 des Dekrets über die Rechtfertigung des Konzils von Trient aus dem Jahr 1547. Eine Lehre, die bereits auf dem Konzil von Orange, zur Zeit, als die Kirche noch nicht geteilt war, vertreten wurde.

 

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